Gasheizung oder Wärmepumpe

Gasheizung oder Wärmepumpe

Eine Entscheidungshilfe

Wärmepumpen und Gasheizungen sind zwei der beliebtesten Heizsysteme für Neubauten und Bestandsgebäude. Mit einer Gasheizung setzen Sie auf eine seit Jahrzehnten etablierte und platzsparende Technologie. Wärmepumpen sind dagegen modern, umweltfreundlich und zukunftsträchtig. Doch welche Heizung passt besser zu Ihrem Gebäude und Ihren Bedürfnissen. Ist vielleicht auch eine Kombination der Anlagen zu einer Hybridheizung  sinnvoll?

Vorreiter: Im Neubau ist die Wärmepumpe auf Platz 1

In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Wärmepumpen im Neubau stark erhöht. In über 60% aller Neubauten finden sie heute Einsatz. Im Neubau hat die Wärmepumpe die Gunst der Bauherren damit klar für sich gewonnen. Die Gasheizung folgt an zweiter Stelle.

Grafik - Anteil der Energieträger im Neubau

Gasheizung oder Wärmepumpe: Wo liegen die Unterschiede?

Wärmepumpen und Gasheizungen sind Heizsysteme, die nach unterschiedlichen Prinzipien funktionieren:

 

  • Die Gasheizung erzeugt durch die Verbrennung fossiler Energieträger Wärme zum Heizen.

 

  • Eine Wärmepumpe nutzt hingegen Umweltwärme und hebt ihr Temperaturniveau mithilfe von Strom an.

Die Wärmepumpe im Überblick

Die Wärmepumpe nutzt die Wärme folgender Umweltquellen: Umgebungsluft (Luft/Wasser-Wärmepumpe, auch Luftwärmepumpe genannt), Grundwasser (Wasser/Wasser-Wärmepumpe) und Erdreich (Sole/Wasser-Wärmepumpe, auch Erdwärmepumpe genannt). Das Heizsystem bringt die Umweltwärme auf ein höheres Temperaturniveau, um das Gebäude zu beheizen. Dies gelingt durch einen Kreislaufprozess, bei dem auch ein Teil elektrischer Strom benötigt wird.


  • Vorteile einer Wärmepumpe

     

    • Umweltfreundlich: Die Wärmepumpe ist sehr umweltfreundlich. Abgesehen vom Strom für den Kompressor, verwendet sie nur erneuerbare Energien. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie den Strom auch selbst produzieren und CO₂-neutral heizen.

     

    • Geringe Heizkosten: Während die Umweltwärme kostenlos verfügbar ist, hält sich der finanzielle Aufwand für den elektrischen Antrieb in Grenzen (vor allem mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen).

     

    • Platzsparend: Eine Wärmepumpe ist nicht viel größer als eine Gasheizung und daher ebenfalls platzsparend. Beachten Sie jedoch, dass Sie bei einer Sole/Wasser-Wärmepumpe und Wasser/Wasser-Wärmepumpe ausreichend Grundstücksfläche für die Erschließung benötigen. Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe können Sie hingegen flexibel aufstellen.

     

    • Geringer Wartungsaufwand: Wärmepumpen haben nur einen geringen Wartungsbedarf.

     

    • Förderfähig: Für den Einbau einer Wärmepumpe erhalten Sie in der Regel eine attraktive Förderung. Alle aktuellen Informationen rund um die Förderung der Wärmepumpe erfahren Sie in unserem Ratgeber.

     

    • Kombinierbar: Wärmepumpen lassen sich gut mit anderen Heizsystemen kombinieren. Hier bietet sich vor allem eine Photovoltaikanlage an. Sie können natürlich auch eine Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren

     

  • Nachteile einer Wärmepumpe

    • Höhere Anschaffungskosten: Eine Wärmepumpe ist im Vergleich zu anderen Heizsystemen in der Anschaffung recht teuer. Sind Bohrungen und Grabungen wie für die Sole/Wasser-Wärmepumpe nötig, belastet das den Geldbeutel zusätzlich. Die Betriebskosten fallen hingegen niedrig aus.

     

    • Erforderliche Genehmigung: Manche Wärmepumpen, zum Beispiel Erdwärmepumpen, erfordern Bohrungen. Für diese benötigen Sie oftmals eine Genehmigung.

     

    • Abhängigkeit vom Strompreis: Wärmepumpen sind vom aktuellen Strompreis abhängig. Mit einer kombinierten Photovoltaikanlage können Sie den nötigen Strom allerdings selbst produzieren.

Die Gasheizung im Überblick

Moderne Brennwertheizungen mit Gas zeichnen sich durch einen guten Wirkungsgrad aus. Sie verbrennen das Gas und übertragen die produzierte Wärme auf das Heizungswasser. Dabei werden Verbrennungsabgase freigesetzt. Dank der Brennwerttechnik lässt sich die darin enthaltene Energie ebenfalls für die Erwärmung Ihres Hauses nutzen. WOLF-Geräte sind zudem H2-Ready und können darüber hinaus schon heute 100% Biomethan verarbeiten.


  • Vorteile einer Gasheizung

    • Zuverlässig: Bei einer Gasheizung handelt es sich um eine bewährte und zuverlässige Technik.

     

    • Günstig: Die Installationskosten einer Gasheizung sind niedrig.

     

    • Effizient: Moderne Brennwertheizungen mit Gas sind effizient. Sie wandeln fast die gesamte, im Gas enthaltene Energie in Wärme um.

     

    • Platzsparend: Eine Gasheizung braucht nicht viel Platz. Bei der Nutzung von Erdgas ist zudem kein Tank nötig.
  • Nachteile einer Gasheizung

    • Notwendige Gasleitungen: Für eine Erdgasheizung benötigen Sie eine Gasleitung zum Haus. Ist keine vorhanden, muss ein Flüssiggastank eingebaut werden. Dies verursacht zusätzliche Kosten und erfordert Platz.

     

    • Nicht Klimaneutral: Gasheizungen verbrennen einen fossilen Rohstoff zur Wärmegewinnung. Hierbei entstehen CO₂-Emissionen.

     

    • Abhängigkeit vom Gaspreis: Die Heizkosten sind vom schwankenden Gaspreis abhängig und damit nicht im Voraus planbar.

Welche Heizung eignet sich für Ihr Gebäude?

Mit Hinblick auf die aktuellen klimatischen Entwicklungen und die Unabhängigkeit von den Preisen fossiler Brennstoffe ist die Wärmepumpe fast immer die beste Wahl. Sie heizt zuverlässig über das ganze Jahr. Im Neubau ist sie insbesondere in Kombination mit Flächen- oder Fußbodenheizungen zu empfehlen. Doch auch in Bestandsgebäuden arbeitet die Wärmepumpe meist sehr effizient.

 

Wenn Sie in der Aufstellung ihrer Wärmepumpe flexibel bleiben wollen oder in Ihrem Altbau nicht die Möglichkeit der nötigen Bohrungen haben, sind Sie mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe am Besten beraten. Hier bietet sich zum Beispiel die CHA-Monoblock von WOLF an.

 

Zusätzlich ist es auch möglich, auf eine Hybridheizung mit Wärmepumpe und Gasheizung umzusteigen. Im Regelfall lohnt sich für Ihren Altbau allerdings entweder eine Gasheizung oder eine Wärmepumpe.

 

In sehr seltenen Fällen – bei kaum isolierten, alten Gebäuden kann eine Wärmepumpe unter Umständen nicht infrage kommen. Dann bleiben noch zwei Möglichkeiten:

 

  • eine moderne Gasheizung oder
  • eine Gas-Hybridheizung

Fazit: Ist eine Gasheizung oder Wärmepumpe sinnvoller?

In sehr alten Bestandsgebäuden mit schlechter Isolierung können moderne Gasheizungen auch heute noch sinnvoll sein. Hier bietet sich unter Umständen auch eine Gas-Hybridheizung an. Im Gegensatz zu einer alleinigen Gasheizung ist eine Gas-Hybridheizung in der Anschaffung teurer, beinhaltet jedoch einen regenerativen Anteil durch die Wärmepumpe. So kann vor allem im Sommer und in den Übergangsjahreszeiten teures Gas eingespart werden.

 

Zukunftssicher und umweltfreundlich planen Sie jedoch mit der Anschaffung einer Wärmepumpe. Das gilt in den meisten Fällen sowohl für den Neubau als auch für den Altbau. Die höheren Anschaffungskosten bei einem Umstieg auf reine Wärmepumpentechnik amortisieren sich dabei nicht nur durch die attraktive staatliche Förderung, sondern auch durch die geringeren Heizkosten schnell. Gasheizungen fördert der Staat hingegen nicht mehr.  Zudem unterliegen ihre Betriebskosten starken Schwankungen und sind generell höher als bei der Wärmepumpe. Bei der Frage Gasheizung vs. Wärmepumpe hat die Wärmepumpe deswegen insgesamt die Nase vorn.

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